• Aus dem Tagebuch einer Blauhaarigen

    Kürzlich war ich auf einem Familientreffen und da gab es ein heißes Diskussionsthema.
    "Ach, Liebes - deine Naturhaarfarbe war so schön."

    "Lass sie doch! Das ist originell und auch etwas, was in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist."

    "Ich hätte auch gerne mal blaue Haare, aber mir steht Blond und auch so ein Blauton leider nicht."

    Ich erklärte ihnen also, wie spontan zu einer Haarfarbe kam, die ich nie so recht leiden mochte, wenn ich sie in letzter Zeit in den Medien und auf der Straße sah. Im Frühjahr nahm ich spaßeshalber bei den NYX Face Awards teil und verwandelte mich mithilfe von Kryolan Aqua Color und Directions in ein Gemälde von Hundertwasser. Die Farbe blieb, da ich feststellte, dass das Blautürkis ausgezeichnet mit meinem Hautton harmonierte und zudem viel pflegeleichter war als ein kühler Blondton. Zudem ist der Übergang zu meiner Naturhaarfarbe, zu der ich momentan zurückkehren möchte, durchaus kreativer gestaltbar mit einem violett-blauen Ombrelook.

    Mal geht das Leben seltsame Wege - ich werde nicht ewig bei meeresblaenu oder lagunengrünen Haartönen bleiben - aber genauso, wie in der Jugend mal eine Rotfärbung daneben ging und Pink wurde, bin ich aufgeschlossen dafür, im Moment zu leben und in 20 Jahren vielleicht selbst über diese Phase zu sagen: "Heute würde ich das nicht mehr tragen, aber damals fand ich das schön."

    Immer wieder trifft man auf dieselben Menschen mit denselben Kleidungstücken - das ist etwas, was mich in der Vergangenheit unglaublich gelangweilt hat. versteht mich nicht falsch. Ich finde es durchaus okay, wenn Menschen sich bewusst unauffällig und massenkompatibel kleiden. Aber mich faszinieren die Mutigen, die aus der Masse herausblicken - wie die Jurastudentin in Göttingen, die entgegen des Jurastudenten Dresscodes nicht Burburryschal, Longchamp und Perlenohrringe trug, sondern jeden Tag ganz in Pink das Juridicum und den gesamten Campus verzauberte. Manche mögen es peinlich gefunden haben - ich hingegen fand, dass sie ein klares Statement setzte: Ich bin ehrgeizig und möchte Anwältin werden, aber ich bleibe ich selbst und möchte meinen (Fashion)Idealen treu bleiben und keine Rolle spielen.
    So legere ich mich momentan kleide: Ich liebe Business Dresses und hübsche Anzüge und Kostüme, es war immer wieder ein Erlebnis für mich, mit Schauspielern am Theater Smokings und Anzüge zu kaufen, zu leihen oder den Fundus zu durchforsten.

    Es braucht keine blauen Haare in der Welt, um aufzufallen. Manchmal reichen auch Statementsocken wie aktuell beim kanadischen Premierminister oder die stetig auffällige Unauffälligkeit meines Ehemannes, um aus der Masse hervorzustechen.

    Es ist egal, was die Anderen über deinen Stil denken. 
    Egal, ob Jogginghose oder Maßanzug - du musst dich in deinem Körper und deiner Kleidung wohlfühlen - das macht schon viel aus.

    Photo by Jona Jona

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