• Die Verpackungshorter

    Letzten März hatte ich eine Phase, in der ich sehr unzufrieden war - es war etwa 6 Monate her, dass wir unsere neue Wohnung bezogen hatten und als ich meine Winterkleidung einmottete und die Sommerkleidung in den Schrank hing, fiel mein Blick auf die vielen hübschen Einkaufstüten von Ladureé aus Paris, von Douglas und Zara. Voll gepackt mit hübschen Verpackungen von Kosmetika und Schmuck, zartrosa gehaltene Schmuckschachteln.

    Und ich fragte mich: 
    Warum?
    Warum kaufe ich ein Ding, nur, weil es schöner verpackt ist als Andere? 
    Und warum habe ich die Ritter Sport Einhorn so toll gefunden und um 5:30 Uhr morgens bestellt, wenn doch Einhörner inzwischen für mich viel zu viel geworden sind und ich duftende Einhornmüllbeutel oder knallrosa gefärbte Einhornbratwurst nur noch mit einem Kopfschütteln kommentieren kann?

    Da ich nachhaltiger leben möchte als Veganerin, heißt das auch, Dinge nicht wegen der Verpackung zu kaufen und eben bewusster, gezielter und weniger zu konsumieren - meine Prioritäten hatten sich also über die Jahre geändert.

    Es gab die Generation der ersten Blogger, da steckte man sich begeistert mit Beauty Geheimtipps an und hatte einer dieses tolle Produkt von Tonymoly, hatten es nächste Woche fast alle - das waren Zeiten 2008 bis 2010, in denen noch Produkttestplattformen wie Ciao.de sehr relevant waren, es Beautyforen gab statt Facebook-Gruppen, die heute als Austauschplattform dienen und in denen es eine kleinere und enger zusammengeschweißte Beautycommunity gab mit Frauen zwischen 16 und 50, die oft auch gerne Highend oder exotische Marken aus den USA kauften und für das Thema Makeup brannten.

    Reni a. k. a. xKarenina zeigte also ein paar schöne Ohrringe und schon wusste ich als Dorfkind, die damals nach Göttingen zog - die kann ich mir in diesem Laden kaufen oder aber online bestellen. Und so ließ ich mich anfeixen, frisch ausgezogen bei der Familie genoß ich diese Konsumfreiheit. Und hübsche Verpackungen wirken origineller, individueller als all diese komischen Drogeriemarken, die inzwischen auch einen positiven Wandel gemacht haben - vergleicht man z. B. Catrice 2009 mit Catrice im Jahre 2017, hat sich da das Image durchaus zum Positiven gewandelt, die Iosnova-Produktlinie hat sich deutlich verjüngt und verbessert im Produktdesign und der Sortimentsbreite. Zudem gibt es seit einem Jahr auch nun eine Kosmetiklinie von Cosnova namens L.O.V., die durch hochwertiges Design überzeugt, während Essence die Marke für Jugendliche zum Experimentieren geblieben ist, aber inzwischen die Qualität der Produkte deutlich verbessern konnte und relativ schnell aktuelle Beautytrends in ihr Sortiment oder limitierte Produkte umsetzt.

    Bewusstes Konsumieren ist eine Tugend, die vielleicht erst mit dem Alter kommt - all dieser hübschen Tüten habe ich verschenkt, wenn ich bei Geburtstagen war als Geschenktüte für die Mitbringsel - die Verpackungen kamen in den Müll und Kleidung und Schminke habe ich aussortiert - etwa ein Drittel meiner Sachen schmiss ich weg oder gab sie an Freunde und Verwandte weiter.

    Eine Verpackung kann noch so schön oder originell, witzig oder hochwertig sein - letztendlich ist der Inhalt wichtiger und die Frage relevant: Brauche ich das?


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