• Es muss nicht immer Schminke sein

    Viele Menschen denken, eine Beautybloggerin und Beautyyoutuberin vermittele den Kindern eine schlechte Vorbildfunktion. 
    Jemand, der sich (übertrieben) doll oder täglich schminke, vermittele den Eindruck, es wäre ein Muss, man müsse Schminke tragen, sei den alten Rollenbildern treu und antifeministisch, sei nicht selbstbewusst.

    Auch ich muss gestehen, dass ich mich während meiner gesamten Jugend gegen das Klischee wehrte, Frauen müssen geschminkt zur Schule. Ich ging nie geschminkt zur Schule, was weniger damit zu tun hatte, dass ich mich nicht schminken konnte - nein, meine Mutter bestellte mir ab und an etwas von Avon und Yves Rocher mit oder kaufte mir das ein oder andere Teil von Manhattan im Dorfsupermarkt, da ich den Schlecker des Dorfes suspekt und unaufgeräumt fand.

    Meine Schminkabstinenz rührte eher daher, dass ich bei jedem Wetter an der stürmischen Nordsee mit Fahrrad oder zu Fuß weite strecken zurücklegen musste und bei über 200 Regentagen im Jahr nicht als Pandabär in die Schule gehen wollte - nicht selten genug musste ich bei stürmischen Herbstwetter ohnehin schon ein Ersatzoutfit mitnehmen, wenn ich völlig durchnässt in der Schule ankam - da half keine Jacke und jeder Regenschirm zerbarst im Wind.

    Schminken, das lernte ich kennen, als ich mit 16 meine zweite Digitalkamera bekam. Zu dem Zeitpunkt best ich eine olle 2 mp Medien Digitalkamera mit Batterien und eine analoge Pentax Spiegelreflexkamera und diverse Lomographyspielereien.

    Dann hatte ich plötzlich diese Nikon Kompaktkamera und meine Freundinnen fragten mich: "Lass uns Shootings machen!" und wir probierten aus, kauften im Sale verrückte Outfits für wenig Geld, bastelten und Blumenkronen und schminkten uns wild und kreativ. 2006 bis 2009 machte ich zahlreiche Praktika bei Fotografen in Otterndorf, Cuxhaven, Hamburg und fotografierte für meine Freunde, im Urlaub - überall, wo ich ein Motiv fand, hatte ich eine Kamera parat und spielte mit Effekten wie ND Filter, Polfilter und kaufte mir stolz von gesparten Taschengeld Grauverlaufsfilteraufsätze in verschiedenen Stärken. Ich lernte mit Photoshop umzugehen und mein Papa kaufte mir stolz immer die neuste Version Photoshop Elements.

    Schminken ist für mich nicht eine Notwendigkeit, es ist Hobby, Verwandlung, Kreativität, Kunst.

    Ich habe mich nie dafür interessiert, professionelle Maskenbildnerin zu werden - dafür fand ich die Arbeit am Theater in der Maske zu anstrengend und beließ es daher bei Schminken am Theater mit Learning by Doing und Anlernen bei tollen Maskenbildnern aus Göttingen, Celle, Hamburg und Berlin. Andere Menschen zu schminken, bei Zeitdruck und komplizierten Masken ist etwas anderes als das Brautmakeup als Visagistin beim Shooting - eine Braut muss perfekt aussehen und man kann sich Zeit lassen - am Theater kannst du grob schminken, schminkst fürs Scheinwerferlicht die Schauspieler so stark, dass sie bei Tageslicht mit dem Makeup grotesk anmuten und hast die Funktion, die hubbeligen Schauspieler vor dem Auftritt ein bisschen zu beruhigen und von ihrem Lampenfieber abzulenken.

    Dieses Meditative habe ich mir beibehalten - wenn mir mal einfach langweilig ist oder ich mich nach getaner Arbeit belohnen will, mag manch ein anderer Binchwatching bei Netflix wählen.
    Ich hingegen setze mich hin und teste Makeupkonzepte, schminke mich wild und bunt und manch ein Ergebnis fand sich dann später im ein oder anderen Theaterstück wieder.


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